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Rhön,
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Biogas und regenerative Energie in der Rhön
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Biogas und regenerative
Energien in der Rhön |
Erste
Biomethananlage Nordbayerns bei strahlendem Sonnenschein eingeweiht
Reges
Interesse aus der Bevölkerung beim Tag der offenen Tür
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Unsleben, den 2.
Oktober 2011
Mit einem Festakt für die Beteiligten und einem Tag der
offenen Tür für die Bevölkerung wurde die
Biomethananlage Unsleben, die erste und größte in
ganz Nordbayern, mit zahlreichen Gästen eingeweiht.
Künftig wird das grüne Kraftwerk im Streutal rund
zehn Prozent des Erdgasverbrauchs im ganzen Landkreis
Rhön-Grabfeld liefern. Damit ist die Anlage vor den Toren Bad
Neustadts ein Musterbeispiel für die Nutzung Erneuerbarer
Energien.
Gemeinschaftswerk
Stolz, Anerkennung und höchstes Lob für den Mut, die
Innovationskraft, das Duchhaltevermögen und die
vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Projektpartner spiegelte sich in
allen Festansprachen und Grußworten von
Landwirtschaftsvertretern, Energieversorgern, Planern und Bauern sowie
Politikern wider. Innerhalb von nur fünf Jahren entstand auf
Impuls von Landrat Thomas Habermann das „grüne
Kraftwerk“ im Streutal, wie es Josef Demar,
Geschäftsführer der Agrokraft Streutal treffend
bezeichnete. Zunächst mit einer Biogasanlage zur
örtlichen Versorgung der Gemeinde Unsleben und der dortigen
Gärtnerei. Im zweiten Schritt nun mit einer zweiten
Biogasanlage sowie einer innovativen Biogasaufbereitungsanlage als
Grundlage für die Einspeisung ins überregionale
Erdgasnetz. Das zu Biomethan veredelte Biogas bildet nun die Grundlage
für Biostrom und Biowärme, die regional und
überregional genutzt werden kann. Damit ist die
Biomethananlage Unsleben ein Musterbeispiel, wie eine Region selbst
ihre Energieversorgung für die Zukunft sichern kann und
gleichzeitig ihre Wirtschaftskraft stärkt. Den Segen erhielt
die Anlage nicht nur von der Vielzahl an Beteiligten, sondern auch
„von oben“. Die beiden Unslebener Geistlichen kamen
dem blitzblauen Himmel mittels Hubsteiger ein ganzes Stück
näher und konnten so der Biomethananlage bei strahlendem
Sonnenschein den Segen von oben erteilen.
Entwicklung
in der Biogasbranche geht weiter
„In der Biogasbranche wird mit Hochdruck
geforscht“, führte Thomas Balling, ebenfalls
Geschäftsführer der Agrokraft Streutal GmbH &
Co.KG in seiner Festansprache aus. Bei den Feldkulturen werden die
Erträge je Flächeneinheit deutlich steigen. Und bei
der Entwicklung neuer technischer Konzepte seien
Quantensprünge zu verzeichnen. Die Biogasreinigungsanlage in
Unsleben sei hierfür das beste Beispiel. Schon in naher
Zukunft seien wesentlich bessere elektrische Wirkungsgrade,
Brennstoffzellen und Mikrogasturbinen zu erwarten. Immer weiter
optimiert würden auch die biologischen und technischen
Prozesse in der Gasproduktion, unterstrich Demar. „All diese
Neuerungen werden die Konkurrenzfähigkeit von Biogas im
Vergleich zu den konventionellen Energiequellen verbessern“,
stellte der Landwirtschaftsexperte in Aussicht.
Umweltfreundlich
und wirtschaftlich
In seinem außergewöhnlichen Engagement für
den Einsatz Erneuerbarer Energien bestätigt sieht sich auch
Thomas Merker, Geschäftsführer der Bayerischen
Rhöngas GmbH. Der regionale Energieversorger hat seine
Investitionen in Millionenhöhe in diesem Bereich vervielfacht,
um gestärkt in die Energiewende zu gehen. Deshalb entstanden
in nur wenigen Jahren Anlagen in Mellrichstadt, Oberelsbach, Bad
Königshofen, Bad Neustadt und Unsleben. Die
zukunftsträchtigste Technik ist in der Biomethananlage
Unsleben zu finden. Nur 50 solcher Anlagen gibt es bisher in
Deutschland, 1.500 sind geplant. In der Rhön habe man seinen
Anteil also bereits mehr als erfüllt, unterstrich Merker
stolz. In den Augen des Energieexperten stellt Biomethan die optimale
ökologische Variante der Energieerzeugung dar. Hierbei spielt
das sogenannte Verfahren der drucklosen Aminwäsche zur
Gewinnung von Biomethan aus Biogas eine entscheidende Rolle. Die
Qualität des Methans sei hier nachweislich am besten.
Besonders umweltfreundlich sei auch, dass die benötigte
Prozesswärme ausschließlich von der Anlage selbst
geliefert wird. Außerdem ist die Biomethananlage Unsleben mit
einem Nutzungsgrad von 100 Prozent überaus wirtschaftlich.
Lösung für die
Zukunft
Begeistert von der Tatkraft
und dem Mut der Rhöner zeigte sich auch der
Landtagsabgeordnete Dr. Bernd Weiß in Vertretung von
Umweltminister Markus Söder, der seinen geplanten Besuch aus
terminlichen Gründen absagen musste. Die Biomethananlage
Unsleben sei ein zukunftsweisendes Projekt, das einen echten
Wertzuwachs für die Region darstellt. Ehrlich müsse
man aber auch eingestehen, dass die Erneuerbaren Energien das
Landschaftsbild verändern werden. Auch der stellvertretende
Landrat Helmut Will räumte ein, dass manche Skepsis in Sachen
Erneuerbarer Energien noch ausgeräumt werden müsse.
Hier habe die Biomethananlage Unsleben mit ihren
Beteiligungsmöglichkeiten einen guten Weg aufgezeigt. Zu
besonnenem Handeln appellierte abschließend der Unslebener
Bürgermeister Michael Gottwald. Über die
Ästhetik der Anlage lasse sich streiten. Der Wohlstandserhalt
sei aber nur so möglich. Der Nutzen für Mensch,
Umwelt und die ganze ländliche Region liege auf der Hand.
Infotafeln am Radweg
Am Nachmittag konnte sich
die Bevölkerung beim Tag der offenen Tür ein Bild von
der umweltfreundlichen Energieerzeugung in ihrer Heimat machen.
Infotafeln erläuterten Biogasanlage, Biogasaufbereitung und
Biogaseinspeisestation ebenso wie die Wärmegewinnung.
Weiterhin standen die Experten der Biomethananlage Unsleben in
Führungen und persönlichen Gesprächen
für Fragen zur Verfügung. „Wir freuen uns
sehr über den riesigen Zuspruch, den wir erfahren
haben“, freuten sich die Betreiber abschließend.
Die Infotafeln werden in Kürze entlang des Radweges
aufgestellt, der entlang der Anlage führt. So sind die
Informationen zur ersten Biomethananlage Nordbayerns dann jederzeit
für Interessenten verfügbar. Weitere Informationen
gibt es unter www.agrokraft-streutal.de, www.biomethan-rhoengrabfeld.de
und www.rhoengas.de.
Geschafft! Die erste
Biomethananlage Nordbayerns steht in Unsleben. Über viel Lob
und Anerkennung bei der Eröffnung für das
Mammutprojekt freuen sich (v.l.n.r.) Thomas Balling und Josef Demar,
Geschäftsführer Agrokraft Streutal GmbH &
Co.KG, Mareike Raumer vom Münchner RES-Planungsbüro,
sowie Thomas Merker und Helmut Grosser (in Personalunion
Geschäftsführer von Biomethan Rhön-Grabfeld
GmbH & Co. KG und Bayerische Rhöngas GmbH). Foto Tonya
Schulz
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