Oberelsbach,
02. April 2011
Seit
jeher ist die Rhön reich an Wäldern, mehr als ein
Drittel der Fläche ist bewaldet. Doch noch nie waren die
Wälder so vorratsreich wie heute. Höher denn je ist
auch die Nachfrage. Das Naturprodukt wird für Bauen, Wohnen
und Heizen immer beliebter. Wie die Rhöner ihr heimisches Holz
noch nachhaltiger nutzen können, das zeigt der 3. Holz- und
Energietag in Oberelsbach am Sonntag, den 3. April, von 10 bis 18 Uhr.
Nachhaltigkeit
ist oberstes Ziel
Für Bürgermeisterin Birgit Erb ist das Engagement des
Marktes Oberelsbach in Sachen Nachhaltigkeit
selbstverständlich. Schließlich ist Oberelsbach Sitz
der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön
(bayerischer Teil), des Informationszentrums Haus der Langen
Rhön und bald auch der Umweltbildungseinrichtung
„Grünes Klassenzimmer“. Dessen erste
Formen können Besucher beim Holz- und Energietag bereits
bewundern. Ebenso wird zum Holz- und Energietag ein Biomasse-Heizwerk
eröffnet, das am Veranstaltungstag besichtigt werden kann.
Internationales
Jahr der Wälder
„Besonders froh sind wir, dass unser Holz- und Energietag
genau ins Internationale Jahr der Wälder der Vereinten
Nationen fällt“, freut sich die Chefin der
Rhöngemeinde. Am 3. April könne man auf ideale Weise
zeigen, wie viele Ideen und Impulse es in der ganzen Region in Sachen
Nachhaltigkeit gebe. Und zwar nicht nur aus Politik und Verwaltung,
sondern insbesondere aus der Wirtschaft mit ihrer Vielzahl an
Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben.
Ausstellung
und Vorträge
30 Aussteller versammeln sich in Elstalhalle und Gewerbegebiet, um
Besuchern die Vielfalt heimischen Holzes und die Bedeutung der
nachhaltigen Bewirtschaftung aufzuzeigen. Ansprechen will man den
Waldbesitzer ebenso wie den Bauherren und die Familie. Ein buntes
Rahmenprogramm mit Exponaten zur historischen Holzernte und
Vorführungen heutiger Technik, Timbersport-Show, regionale
Spezialitäten und Kinderprogramm zum „Wunder
Wald“ sorgen für zusätzliche Unterhaltung.
Potenzial
noch lange nicht ausgeschöpft
Einen starken Partner hat der Markt Oberelsbach im Amt für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefunden. In
Fachvorträgen geben die Bad Neustädter Forstbeamten
praxisnahe Informationen zu Walderbe, Waldpflege, Waldbewirtschaftung,
Waldumbau sowie zur Hackschnitzel-Herstellung und -vermarktung.
„Im Privatwald schlummert noch enormes Potenzial“,
unterstreicht Abteilungsleiter Hubert Türich. Er und seine
Kollegen wollen gerade auch Waldbesitzern, die nur über kleine
Flächen verfügen, zur nachhaltigen Bewirtschaftung
und zum notwendigen Waldumbau im Hinblick auf den Klimawandel
motivieren. Ergänzend werden daher auch Klimaprognosen
für die Rhön vorgestellt. Höhepunkt im
Vortragsprogramm ist die Rede von Ministerialrat Robert Morigl vom
Bayerischen Staatsministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten. Der Münchner Experte wird die
Bedeutung der Forstwirtschaft in der Rhön skizzieren und die
Aktivitäten im Internationalen Jahr der Wälder
vorstellen. Der Cluster Holz- und Forstwirtschaft zählt nach
Arbeitsplätzen und Umsatz betrachtet zu den drei wichtigsten
Wirtschaftsbereichen in Bayern.
Energiesparen
mit Konzept
Mit im Bunde beim Holz- und Energietag ist der Energiespar-Kreis
Rhön-Grabfeld mit einem Fachvortrag zum Thema
„Energiesparen mit dem eigenen Haus; Wege zur effizienten
Modernisierung mit staatlicher Förderung“ (13.00
Uhr, Elstalhalle). Das Netzwerk aus Landkreis, regionalen
Wärme- und Energielieferanten sowie Genossenschaftsbanken und
Sparkasse berät Bauherren und Immobilienbesitzer bereits im
dritten Jahr. „Die Energiesparpotenziale bei älteren
Häusern sind sehr groß, doch entscheidend
für deren optimale Ausnutzung ist die fachgerechte Planung und
effiziente Abstimmung einzelner Maßnahmen“,
unterstreicht der stellvertretende Geschäftsführer
Klaus Balling.
Noch
langt das Holz
Im Zuge einer jahrzehntelangen Aufbauarbeit in den Wäldern der
Rhön wuchsen in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung vor
allem in den öffentlichen Wäldern vorratsreiche,
naturnahe Bestände heran. Zum jetzigen Zeitpunkt kann die
Nachfrage nach Nutz- und Brennholz noch befriedigt werden. Es zeichnet
sich aber ab, dass es bei weiterer Nachfragesteigerung gerade beim
Brenn- und Energieholz mittelfristig zu einer Verknappung des
Rohstoffes Holz kommen kann. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger,
dass der öffentliche Wald weiterhin vorbildlich bewirtschaftet
wird und das bisher wenig genutzte Potenzial im Kleinstprivatwald
erschlossen wird.„Holz wird zwar wahrscheinlich teurer, aber
lange nicht so teuer wie fossile Brennstoffe“, sagt Hubert
Türich. Aber wer heimisches Holz nutze, lasse das Geld in der
Region und stärke so die heimische Wirtschaft und damit die
Arbeitsplätze. Ebenso gebe es keine
Aufforstungspläne. Die Rhön werde das Land der
offenen Fernen bleiben, das sei gesetzlich verankert.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des 3. Holz- und Energietages ist
frei. Programmhefte liegen an vielen Stellen aus oder sind im unter
www.oberelsbach.de abrufbar.
Über die nachhaltigen Nutzungsmöglichkeiten von heimischem
Holz informiert zum dritten Mal der Holz- und Energietag Oberelsbach am
Sonntag, den 3. April. Bürgermeisterin Birgit Erb (li) hat dabei
das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hubert
Türich, Mitte) sowie den Energiesparkreis Rhön-Grabfeld
(Klaus Balling, rechts) an ihrer Seite. Anschauliche Exponate wie der
„Klimawürfel“ (siehe Bild) zeigen zum Beispiel, dass
allein in Bayern pro Sekunde ein Kubikmeter Holz nachwächst. Foto
Tonya Schulz
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