Alleine zu wandern ist für viele Menschen keine
Option. Die Befürchtung, sich verletzen zu können oder sich zu verlaufen, hält
sie eher davon ab. Diese Szenen sind zwar durchaus möglich, aber eher
unwahrscheinlich, vor allen Dingen dann, wenn Sie sich richtig darauf
vorbereiten.
Wenn Sie sich entscheiden, eine Solo-Wanderung zu
machen, sollten Sie vorher einen Plan ausarbeiten. Dazu gehören die
Vorbereitung, ein genauer Streckenplan und die Auswahl der richtigen
Ausrüstung.
Planung und Vorbereitung
einer Solo-Wanderung
Eine Wanderung sollte
gut geplant und vorbereitet werden, umso weniger unangenehme Überraschungen
können auf Ihrem Weg auftreten.
Entscheiden Sie sich für einen Weg, den Sie auch
sicher bewältigen können. Informieren Sie sich im Internet über die
Schwierigkeitsgrade der Strecken und wählen Sie die aus, die zu Ihrer Kondition
passen. Informieren Sie sich gut über den bestimmten Weg, downloaden Sie sich
eine Karte des Gebiets und lesen Sie darüber in einem Wanderbuch oder einem
Wanderführer, um die erforderlichen Informationen zu erhalten.
Wählen Sie eine beliebte Wanderstrecke. Diese
sind normalerweise besser ausgeschildert, gepflegt und sicherer und sie treffen
auch auf andere Wanderer, falls Sie sich doch noch etwas unsicher sind, zum
ersten Mal alleine wandern zu gehen.
Wegstrecke
Bevor Sie losgehen, sollten Sie immer genau
wissen, worauf Sie sich einlassen. Achten Sie daher immer auf Höhenunterschied,
Kilometer der Strecke, Geländeschwierigkeiten, eventuell auch Wasserquellen und
bei geplanter Übernachtung auf Campingplätze, Wanderhütten etc.
Überprüfen Sie
immer die Wetterbedingungen und stellen Sie sicher, dass keine Wetterwarnung für
das betroffene Gebiet besteht. Besonders in den Bergen kann sich das Wetter
sehr schnell ändern, seien Sie darauf vorbereitet.
Es ist auch eine
gute Idee, eine Strecke in einem Gebiet auszuwählen, das Sie bereits kennen, um
sich sicherer zu fühlen. Von Vorteil ist besonders für Anfänger eine Route
auszuwählen, die an einer Hütte oder an einem Gasthof vorbeiführt, falls Sie
sich alleine doch nicht so wohlfühlen. Achten Sie dabei auf die Öffnungszeiten.
Sicherheit geht vor
Wenn Sie Anfänger sind, fangen Sie mit kleinen
Schritten an, erst kurze Tageswanderungen, Übernachtungsausflüge, Wanderung
über das Wochenende und dann einwöchige Touren.
Teilen Sie jemandem mit, wann und welche Strecke
Sie wandern wollen. Egal, ob es um einen Freund handelt oder der Rezeption
eines Hotels in dem Wandergebiet. Informieren Sie jemanden, der Ihren Plan
kennt.
Berechnen Sie die Zeit der Strecke und beachten
Sie dabei den Sonnenuntergang, um nicht in die Dunkelheit zu geraten. Bedenken
Sie immer, dass Sie bei einer Steigung von 300 Metern eine zusätzliche Stunde
zu Ihrer Wanderzeit hinzurechnen sollten.
Beachten Sie je nach Jahreszeit, ob Sie Bäche
oder Flüsse überqueren müssen und wie hoch der aktuelle Wasserstand ist.
Wanderkarten & Navigation
Lernen Sie Wanderkarten zu lesen und tragen Sie
diese bei sich. Wenn Sie Ihre Navigationsfähigkeiten verbessern, können Sie
sich stärker schützen, falls kein GPS-Signal vorhanden sein sollte. Nehmen Sie
sich die Zeit, um sich mit der Karte vertraut zu machen und stellen Sie sicher,
dass Sie die Karte offline nutzen können. Für längere Wanderungen, bei denen
die Gefahr besteht, dass der Akku des Telefons leer wird, drucken Sie die Karte
in Papierform aus.
Ausrüstung für eine
Solo-Wanderung
Bei einer Wanderung gehen Ausrüstung und
Sicherheit Hand in Hand. Eine angemessene Ausrüstung ermöglicht es, sich
sicherer zu bewegen. Um festzustellen, was Sie für eine Tageswanderung
mitbringen müssen, überlegen Sie, wie weit Sie wandern möchten, wie abgelegen
der Ort ist und wie die Wettervorhersage aussieht. Im Allgemeinen gilt: Je
länger und/oder abgelegener die Wanderung und je rauer das Wetter ist, desto
mehr müssen Sie an Kleidung, Essen und Wasser einpacken.
Wanderschuhe und Socken
Der Schuh ist das wichtigste Element des
Wanderers: Trekkingschuhe müssen sorgfältig ausgewählt werden. Sie sollten die richtige
Größe, sowie eine flexible, rutschfeste Sohle haben und nicht zu breit oder zu
schmal sein, um Blasenbildung zu vermeiden. Wenn Sie Ausflüge über
Klettersteige und Geröll machen wollen, sollten die Wanderschuhe zusätzlich
seitlich verstärkt sein, damit Sie mit dem Knöchel nicht umknicken können.
Falsche und ungeeignete Schuhe können je nach Art der Aktivität Stürze und
Verstauchungen verursachen. Informieren Sie sich vor dem Kauf von Wanderschuhen
in einem Fachgeschäft und lassen Sie sich dabei fachmännisch beraten.
Wandersocken sollten aus Merinowolle bestehen.
Diese sind atmungsaktiv und an den Zehen und der Ferse verstärkt, um dem Druck,
der beim Wandern entsteht, besser standhalten zu können.
Wanderstöcke
Wanderstöcke haben viele Vorteile, die Sie nutzen
sollten, wenn Sie eine Solo-Wanderung machen. Sie schützen vor allen Dingen die
Knie, wenn Sie über steile Hügel wandern, balancieren Ihren Körper aus und
verbessern ihre Haltung. Sie sind zudem hilfreich auf unebenen Strecken.
Geeignete Wanderstöcke finden Sie in allen Sporthandlungen und diese sollten
bei keiner Wanderung fehlen.
Kleidung
Wählen Sie Kleidung aus schnell trocknenden,
feuchtigkeitsableitenden Stoffen, wie Wolle oder Polyester. Vermeiden Sie
Baumwolle, deren Trocknung im nassen Zustand lange dauert. Je nach Wetterlage
kann die Kleidung aus verschiedenen Schichten bestehen.
·
Basis:
Wolle oder Polyester bei kühlen bis kalten Temperaturen.
·
Wanderschicht:
Nylon und/oder Polyester, bestehend aus Hose, T-Shirt und Sonnenhut.
·
Isolierung:
Je nach Wetterlage benötigen Sie eine warme Jacke, einen leichten Fleece-Pullover,
Handschuhe und Mütze.
·
Regenbekleidung:
Es ist ratsam eine wasserdichte Jacke zu tragen. Falls Regen erwartet wird,
packen Sie auch eine Regenhose ein.
Wanderrucksack
Sie benötigen natürlich einen Rucksack, um die
wichtigsten Dinge, die Sie für eine Wanderung benötigen, bei sich zu tragen.
Für kurze Wanderungen benötigen Sie einen
Rucksack mit einem Fassungsvermögen von ca. 15 – 20 Liter Inhalt. Er bietet
ausreichend Platz für Getränke, Lebensmittel und zusätzlicher Kleidung. Wenn
Sie eine längere Wanderung planen, sollte das Fassungsvermögen ca. 30 Liter
betragen.
Nahrung und Wasser
Als Anfänger kann es schwierig sein, abzuschätzen, wie viel
Wasser und Nahrung Sie benötigen. Im Allgemeinen werden bei mäßiger Aktivität
ca. 200 bis 300 Kalorien in der Stunde verbraucht und für die Wasseraufnahme
wird von einem Liter pro Stunde ausgegangen. Die Mengen hängen natürlich von
der Intensität der Wanderung, dem Alter und dem Körpertyp ab. Nehmen Sie
anfangs lieber etwas zu viel an Lebensmittel und Flüssigkeit mit. Wenn Sie mehr
Erfahrungen sammeln, bekommen Sie ein besseres Gefühl dafür, wie viel Sie
brauchen.
Notfallausrüstung
Jeder Wanderer sollte eine Notfallausrüstung bei
sich tragen. Was genau enthalten ist, hängt davon ab, wo Sie wandern und wie
komfortabel Sie ausgestattet sein möchten:
Dinge, die Sie auf einer Solo-Wanderung mit sich
führen sollten:
- Taschenmesser
- Taschenlampe
- Feuerzeug
- Erste-Hilfe-Artikel
(Pinzette, Pflaster, Verband, entzündungshemmende Salbe)
- Klebeband
- Sonnenschutz: Sonnenbrille,
Sonnenschutzkleidung und Sonnencreme
-
Insektenschutzmittel
- Hygieneartikel
(Feuchttücher, Taschentücher)
- Wanderkarte,
Kompass
-
Smartphone
- Ersatzbatterien
bzw. Akku
Die genauen Gegenstände, die Sie mitnehmen
sollten, können anhand von Überlegungen wie Wetter, Schwierigkeitsgrad, Dauer
und Entfernung auf Ihre Reise zugeschnitten werden.
Zusammenfassung
Beachten Sie bei der Planung eine Solo Wanderung vor
allen Dingen auf den Schwierigkeitsgrad und die Länge der Wanderung, um
unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Wichtig ist, dass Sie dabei die
richtige Kleidung und Ausrüstung besitzen, unter anderem geeignete
Wanderschuhe, Wanderstöcke sowie wind- und wasserdichte Kleidungsstücke. Nehmen
Sie auf eine Wanderung immer eine Notallausrüstung mit, damit Sie kleine
Probleme leicht lösen können.
